Stolpersteine Neu-Isenburg #WeRemember
Auflistung der Stolpersteine in Neu-Isenburg
Am 27. Januar 2021 war es 76 Jahre her, seit die alliierten Truppen vor den Toren von Auschwitz ankamen.
Am 27. Januar 1945 hatte die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz befreit.
26 „Stolpersteine“ von Gunter Demnig plus eine Stolperschwelle vor dem Bertha-Pappenheim Haus erinnern in Neu-Isenburg an die Verfolgung und Ermordung jüdischer Menschen.
Liste der Stolpersteine in Neu-Isenburg
Liste der Stolpersteine
- Frankfurter Straße 19: Familie Goldmann
- Frankfurter Straße 32: Familie Cahn/Schott
- Frankfurter Straße 45: Familie Jonas/Fischer
- Frankfurter Straße 46: Adelheid und Josef Drehlich
- Frankfurter Straße 61: Erna und Max Pscherowski
- Hirtengasse 18: Anna und Salomon Luks
- Friedensallee 78: Hedwig Jacobi
- Taunusstraße 32: Familie Schlamm
- Schillerstraße 18: Familie Weiß
- Stoltzestraße 8: Johanna Schönmann
- Zeppelinstraße 10 (ehemals Taunusstraße 9): Heim des Jüdischen Frauenbundes; Bertha Pappenheim
- Frankfurter Straße 19
Familie Goldmann (vier Steine)
Stolperstein Max Goldmann
Max Goldmann und Rosa Goldmann (geb. Müngelgrün) lebten seit 1910 in Neu-Isenburg.
Stolperstein Rosa Goldmann
Rosa, Jahrgang 1887, kam um die Wende zum 20. Jahrhundert als junges Mädchen nach Offenbach, wo sie im Haushalt ihres älteren Bruders lebte. Der Bruder vermittelte ihr eine Ausbildungsstelle in der Frankfurter Jüdischen Haushaltungsschule.
Dort lernte sie die große deutsch-jüdische Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim kennen, die wenige Jahre zuvor in Neu-Isenburg das Heim „Isenburg“ für alleinstehende jüdische Mädchen, unverheiratete Schwangere und junge Mütter gegründet hatte. Offenbar schätzte Bertha Pappenheim Rosa Müngelgrün, denn sie stellte sie nach Abschluss ihrer Ausbildung als ´Haushälterin in ihrem Privathaushalt ein.
Während eines Besuchs bei ihrem Bruder in Offenbach lernte Rosa Müngelgrün Max Goldmann kennen, der gerade in seiner
Meisterprüfung zum Schuh- und Orthopädieschuhmacher stand.
Die jungen Leute verliebten sich.1910 heirateten Max und Rosa Goldmann. Sie zogen, nicht zuletzt auf Betreiben von Bertha Pappenheim, nach Neu-Isenburg.
Stolperstein Willi Goldmann
1933 verlor der 20-jährige Willi Goldmann seine Arbeitsstelle. Da er für sich im nationalsozialistischen Deutschland keine Zukunft mehr sah, entschloss er sich noch im selben Jahr zur Emigration. Im Juli 1933 erhielt der begeisterte und erfolgreiche Turner über den Frankfurter Jüdischen Turnerbund und mit einer Empfehlung des Vorsitzenden des Palästinaamtes in Frankfurt ein Einwanderungszertifikat für Palästina. Zwei Wochen später hielt er das Einreisevisum in den Händen. Ende August 1933 verließ Willi Goldmann Deutschland.
Max, Rosa und Johanna Goldmann blieben zunächst in Neu-Isenburg, bis Willi sie 1935 nachholte. Willi Goldmann nahm als einer der ersten vertriebenen jüdischen Neu-Isenburger in den 1970er Jahren wieder Kontakt zu seiner Geburtsstadt auf und pflegte diesen bis zu seinem Tod in Tel Aviv im Dezember 1989.
Stolperstein Johanna Goldmann
Johanna verdankte die Ausreise und damit ihr Leben vor allem Bertha Pappenheim. Willi Goldmann konnte von Palästina aus ein Anforderungszertifikat nur für die Eltern beanspruchen, da ein Familienvisum nur für Kinder bis zum 18. Lebensjahr galt, Johanna aber schon 20 Jahre alt war. Durch Vermittlung von Bertha Pappenheim trug der englische Generalkonsul in Frankfurt Johanna einfach in das Visum der Eltern ein. Die englischen Einwanderungsbeamten in Palästina entdeckten die Manipulation, ließen Johanna jedoch einreisen. Johanna Goldmann, verheiratete Glenn, starb ebenfalls in Tel Aviv.
- Frankfurter Straße 32
Isaak Cahn, Gitella Cahn, Lion Schott, Selma Schott (geb. Cahn) und Charlotte Schott (fünf Steine)
Stolperstein Isaak Cahn
Frankfurter Straße 32 – 63263 Neu-Isenburg
Isaak Cahn wurde am 19. Januar 1864 geboren. Am 14. November 1888 heiratete er in Sprendlingen Bertha Goldschmidt. Am 13. November 1896 zog er mit ihr und den vier gemeinsamen Kindern – Moritz (19.01.1890), Hermann (16.09.1891), Selma (24.04.1893) und Gitella (14.05.1895) nach Neu-Isenburg in die Frankfurter Straße 32. Dort betrieb er gemeinsam mit seinem Schwiegersohn Lion Schott, Selmas Ehemann, ein Geschäft für „Manufakturwaren“. Isaak Cahn wurde am 26. September 1942 nach Darmstadt in das jüdische Altersheim (Rosenthalsche Klinik) gebracht, das als Deportationssammelstelle für ältere Menschen diente. Am nächsten Tag wurde er in das Ghetto Theresienstadt verschleppt. Dort starb er am 29. September 1942.
Stolperstein Gitella Cahn
Frankfurter Straße 32 – 63263 Neu-Isenburg
Gitella Cahn, Lion Schott, seine Frau Selma und ihre Tochter Charlotte wurden am 30. September 1942 deportiert, vermutlich in das Vernichtungslager Treblinka.
Stolperstein Lion Schott
Frankfurter Straße 32 – 63263 Neu-Isenburg
Selma Schott
Frankfurter Straße 32 – 63263 Neu-Isenburg
Stolperstein Charlotte Schott
Frankfurter Straße 32 – 63263 Neu-Isenburg
Frankfurter Straße 45
Amalie Jonas (geb. Strauß),Trude Fischer (geb. Jonas),Irma Regine Mayer (geb. Jonas)(drei Steine)
Stolperstein Amalie Jonas
Frankfurter Straße 45 – 63263 Neu-Isenburg
Stolperstein Irma Regine Meyer
Frankfurter Straße 45 – 63263 Neu-Isenburg
Stolperstein Trude Fischer
Frankfurter Straße 45 – 63263 Neu-Isenburg
Frankfurter Straße 46
Adelheid und Josef Drehlich (zwei Steine)
Stolperstein Josef Drehlich
Frankfurter Straße 46 – 63263 Neu-Isenburg
Stolperstein Adelheid Drehlich
Frankfurter Straße 46 – 63263 Neu-Isenburg
Frankfurter Straße 61
Erna (geb. Müller) und Max Pscherowski (ein Stein)
Stolperstein Max Pscherowski
Frankfurter Straße 61 – 63263 Neu-Isenburg
Hirtengasse 18
Anna und Salomon Luks (ein Stein)
Stolperstein Salomon Luks
Hirtengasse 18 – 63263 Neu-Isenburg
Friedensallee 78
Hedwig Jacobi (ein Stein)
Stolperstein Hedwig Jacobi
Friedensallee 78 – Neu-Isenburg
Taunusstraße 32
Willy Schlamm, Else Schlamm, Herta Metzger (geb. Schlamm)und Regina Schlamm (geb. Kahn) (vier Steine)
Stolperstein Willy Schlamm
Taunusstraße 32 – 63263 Neu-Isenburg
Stolperstein Else Schlamm
Taunusstraße 32 – 63263 Neu-Isenburg
Stolperstein Herta Metzger
Taunusstraße 32 – 63263 Neu-Isenburg
Stolperstein Regina Schlamm
Taunusstraße 32 – 63263 Neu-Isenburg
Schillerstraße 18
René und Helene Weiß (geb. Lucas), Richard und Eva Weiß (vier Steine)
Stolperstein René Weiss
Schillerstraße 18 – 63263 Neu-Isenburg
Stolperstein Helene Weiss
Schillerstraße 18 – 63263 Neu-Isenburg
Stolperstein Eva Weiss
Schillerstraße 18 – 63263 Neu-Isenburg
Stolperstein Richard Weiss
Schillerstraße 18 – 63263 Neu-Isenburg
Stoltzestraße 8
Johanna Schönmann (geb. Stern) (ein Stein)
Stolperstein Johanna Schönmann
Stoltzestraße 8 – 63263 Neu-Isenburg